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Wirecard-Serie – lessons learned?

Wirecard-Skandal – (Was) Kann der Mittelstand daraus lernen?

Spätestens mit der Beantragung des Insolvenzverfahrens und des Eingeständnisses des Wirecard Vorstands, dass Treuhandguthaben von rd. EUR 1,9 Mrd. „verschwunden“ seien, ist der bis vor kurzer Zeit noch im DAX notierte Wirecard-Konzern zum Sinnbild für Betrügereien und einen der größten deutschen Bilanzskandale geworden. Schon jetzt ist ein Kinofilm über diesen Wirtschaftskrimi geplant.

Wie auch in anderen öffentlichkeitswirksamen Fällen (z. B. „Dieselskandal“ bei Volkswagen oder vor einigen Jahren die Korruptionsvorwürfe bei Siemens) tauchen immer wieder Begriffe und Schlagworte auf, die bei großen Unternehmen zu verbesserten Strukturen führen sollen.

So wird bei Wirecard eine unzureichende „Corporate Governance“ beanstandet.

Nach dem Siemens-Korruptionsskandal 2006/2007 wurde von der Einführung oder Verbesserung des „Compliance Management Systems“ gesprochen.

Die Finanzmarktkrise 2007/2008 soll durch mangelhafte „Risikomanagementsysteme“ vieler Kreditinstitute wesentlich verursacht oder verstärkt worden sein.

Vielfach wird davon gesprochen, die „Internen Kontrollsysteme“ hätten versagt. Zu jedem dieser Begriffe finden sich zahlreiche regulatorische Regelungen und regalweise Literatur.

Was wollen wir Ihnen zeigen?

Wir wollen Ihnen die Möglichkeit geben, aus diesem Skandal Chancen für Ihr eigenes Unternehmen zu ziehen. Daher werden wir die unterschiedlichen Begriffe in einer Beitragsserie beleuchten. Damit verfolgen wir das Ziel, Ihnen Denkanstöße zu liefern, die Sie für die Weiterentwicklung Ihres Unternehmen einsetzen können. 

Wir werden zunächst den Begriff der „Corporate Governance“ betrachten. Im zweiten Teil der Serie stehen die Begriffe des „Compliance Management Systems“ und des „Internen Kontrollsystems“ im Mittelpunkt. Wir schließen die Beitragsserie mit Anregungen zum Thema „Risikomanagementsystem“ und einem Fazit ab.

Corporate Governance

Eine wörtliche Übersetzung dieses Begriffs ist schwierig. Am besten kann man ihn mit Grundsätzen einer guten Unternehmensführung umschreiben. Bei (börsennotierten) Aktiengesellschaften wird in dem Deutschen Corporate Governance Kodex insbesondere die Besetzung, die Zusammenarbeit und die Verantwortung von Vorstand und Aufsichtsrat reguliert. Hier wird mittlerweile auch zunehmend die Vergütung dieser Organe aufgenommen.

Ist dies für einen Einzelunternehmer, eine kleine GmbH & Co. KG oder eine eigentümergeführte mittelständische Unternehmensgruppe von Relevanz?

Wir haben einige Anregungen für Sie

  • Welche Führungskultur wird im Unternehmen (vor-) gelebt?
  • Gibt es eine Geschäftsordnung und – bei mehreren Geschäftsführern – einen Geschäftsverteilungsplan für die Geschäftsführung?
  • Wer sind Personen mit Schlüsselkompetenzen? 
  • Gibt es eine kompetente und mit Kompetenzen ausgestattete zweite Führungsebene?
  • Hat der Unternehmer im Unternehmen, in der Familie (z. B. Ehepartner) oder durch einen vertrauensvollen Berater einen Sparringspartner für ein ehrliches, kritisches und konstruktives Feedback?
  • Gibt es Minderheitsgesellschafter?
  • Wie werden deren Interessen berücksichtigt?
  • Wie ist die Nachfolge für das Unternehmen geplant?
  • Gibt es einen Notfallplan für den Fall Ausfalls des Unternehmers?
  • Könnte die Einrichtung eines Beirats, entweder mit Beratungs- oder auch Überwachungsfunktion, sinnvoll sein?
  • Wie beurteilen Sie Ihre Beziehungen zu wesentlichen Geschäftspartnern, zu Kreditgebern (Banken) und Arbeitnehmern?
  • Wird die Gewinnausschüttungs- und Entnahmepolitik an einer nachhaltigen Unternehmensführung oder nach persönlichen Bedürfnissen bzw. steuerlichen Aspekten ausgerichtet?
  • Richten Sie Ihr Handeln nach den „althergebrachten Grundsätzen eines ehrbaren Kaufmanns“ aus?

„Corporate Governance“-Chancen für Sie

Das Thema „Corporate Governance“ berührt eine Vielzahl von Bereichen im Unternehmen. Trotzdem bleibt die Frage, welche Vorteile eine gute „Corporate Governance“ für Ihr Unternehmen bringt? 

Beantworten Sie für sich doch einmal die oben aufgeführten Fragen. Sie werden feststellen, dass die Beantwortung dieser Fragen eine Erkenntnis liefert. Mit Hilfe unserer Fragen können Sie einfach und schnell einen Überblick über den Aufbau Ihres Unternehmens erlangen. Und daraus Potenziale ableiten, um genau diese Strukturen zu erneuern und zu verbessern. 

Sie können auf Basis einer fundierten und strategisch ausgerichteten „Corportate Governance“ den Grundstein für eine zukunftsfähige Ausrichtung Ihres Unternehmens legen. Klare Verhaltens- und Arbeitsregeln bieten Mitarbeitern wie Führungskräften einen Rahmen, innerhalb dessen sie sich bewegen können. So können Sie von Beginn an schadhaften Entwicklungen durch unangemessenes Geschäftsverhalten begegnen. 

In diesem Zusammenhang wird der Begriff des „Compliance Management Systems“ wichtig. Compliance bezeichnet einfach gesagt die Einhaltung von Gesetzen und sonstigen externen wie internen Regelungen. Erfahren Sie mehr zu Compliance und zum „Compliance Management System“ in unserem nächsten Beitrag. 

Das ist die Überschrift Compliance, CMS, IKS? Was verbirgt sich eigentlich dahinter?

Im zweiten Teil unserer Beitragsserie erörtern wir weitere Begriffe, die im Zusammenhang mit Wirecard immer wieder genannt wurden. Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie diese Erkenntnisse in Ihrem Unternehmen nutzen können.

Wirtschaftsprüfung

Wir haben Ihr Interesse geweckt? Nehmen Sie Kontakt zu uns auf! Wir beraten Sie gerne zu den Themen „Corporate Governance“ und „Compliance Management Systemen“.